Person holding a sugar beet

Image by Jonathan Schulze

Kreis Euskirchen.

Blue map of Europe with an orange pin on County of Euskirchen

Der Kreis Euskirchen liegt im Südwesten von Nordrhein-Westfalen an der Grenze zu Rheinland-Pfalz und zum Königreich Belgien. Der Kreis ist sehr ländlich geprägt und hat eine Fläche von 1.248,73 km² und beheimatet 197.247 Einwohner und Einwohnerinnen. Er ist in zwei große naturräumliche Regionen unterteilt, im südwestlichen Teil die Eifel – ein größtenteils bewaldetes Mittelgebirge und im Nordosten die Zülpicher Börde – eine fruchtbare, flache Ackerlandschaft, die Teil der Niederrheinischen Bucht ist. Der Kreis Euskirchen setzt sich aus fünf Städten und sechs Gemeinden zusammen. Euskirchen und Mechernich sind die beiden größten Städte mit Einwohnerzahlen von jeweils 60.000 und 25.000 Einwohnern. Klimatisch und topographisch werden Euskirchen, Zülpich und Weilerswist der Kölner Bucht zugerechnet, die restlichen Gemeinden gehören zur Eifel.
 

Gelungener Austausch mit Landwirten aus dem Kreis Euskirchen zu Klimaanpassungsmaßnahmen und Diskussion zu Fördermöglichkeiten des LAND4CLIMATE kürzlich in der Ideenfabrik Nachhaltige Wirtschaft.

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Herausforderungen für die Region.

Aufgrund der globalen Erderwärmung in Kombination mit der spezifischen Topografie und der spezifischen örtlichen Landnutzung steigt die Wahrscheinlichkeit von Extremwetterereignissen, die den Landkreis Euskirchen anfällig für beispiellose Überschwemmungs- und Dürrekatastrophen macht. So wurde der Kreis im Juli 2021 von einer historischen Flutkatastrophe heimgesucht bei der allein in Deutschland mehr als hundertachtzig Menschen ums Leben kamen, davon siebenundzwanzig Menschen aus dem Kreis Euskirchen. Binnen 24 Stunden fielen mancherorts bis zu zweihundert Liter Regen pro Quadratmeter. Der Großteil der Wassermassen prasselte in einem kurzen Zeitfenster von zehn bis achtzehn Stunden herab. Üblicherweise fällt im gesamten Monat Juli durchschnittlich weniger Niederschlag. In der Folge des Starkregens kam es in den betroffenen Regionen zu Sturzfluten und massiven Überschwemmungen, die zu Toten und enormen Schäden führten. Die Flutkatastrophe und die dadurch entstandenen enormen Schäden haben das Leben im Kreis Euskirchen und die Stadt- bzw. Ortsbilder maßgeblich verändert. Die Ereignisse in der Flutnacht und die drastischen Folgen prägen seither das Leben, Denken und Handeln der Betroffenen. Um die materiellen Schäden der Flutkatastrophe an den Häusern, Geschäften und an der öffentlichen Infrastruktur zu beseitigen, wird es trotz erheblicher staatlicher Unterstützung noch viele Jahre dauern. Weitere klimabedingte Herausforderungen sind neben Überschwemmungen und Starkregen die Hitzebelastung von Ackerland, städtischen Gebieten und Wäldern während der Sommermonate. Darüber hinaus ist der Kreis Euskirchen von sinkenden Grundwasserspiegeln aufgrund von Dürren sowie von Bodenerosion und Verlust der Biodiversität durch extreme Wetterereignisse betroffen. In urbanen Gebieten hat der Landkreis vor allem mit einem deutlichen Anstieg der heißen Sommertage zu kämpfen. Sogenannte Tropennächte, also Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 °C fällt, nehmen zu. Das Phänomen deutlich höherer Temperaturen in Städten im Vergleich zum Umland wird als "urbaner Wärmeinseleffekt" bezeichnet. Dies stellt eine besondere Belastung für vulnerable Gruppen in den dichter besiedelten Gebieten dar. 
 

Different regions of the County of Euskirchen

Image by Jonathan Schulze

LAND4CLIMATE-bezogene Maßnahmen und erwartete Ergebnisse.

Erster Miniwald und Klimapark im Kreis Euskirchen: Ein Meilenstein für die deutsche Vorreiterregion von LAND4CLIMATE.
Tiny forest
Tiny Forest in the making

Am Mittwoch, dem 14. Mai, und Donnerstag, dem 22. Mai, wurde der erste Miniwald- und Klimapark im Kreis Euskirchen eröffnet. Diese Veranstaltung markiert die erste naturbasierte Lösung (“Nature-based Solution”, NbS), die im Rahmen des LAND4CLIMATE-Projekts umgesetzt wurde. Zur Eröffnungsfeier sind Anwohner, Behördenvertreter und Projektpartner eingeladen, um diesen wichtigen Schritt zur Anpassung an den Klimawandel mit Hilfe der Natur mitzuerleben. Diese Grünfläche, die in Zusammenarbeit mit der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Eugebau entstanden ist, ist mehr als nur ein Park. Sie ist ein Vorbild dafür, wie öffentliche und private Akteure gemeinsam Land zurückgewinnen können, um die biologische Vielfalt, die Klimaresilienz und das Wohlergehen der Gemeinschaft zu fördern. Der Klimapark umfasst eine Mischung aus Lebensräumen für einheimische Pflanzen, die alle die biologische Vielfalt fördern und die städtische Umgebung kühlen. Darüber hinaus wird sich der Miniwald innerhalb von nur einem Jahrzehnt zu einem blühenden Waldökosystem entwickeln. Dieser Miniwald ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie naturbasierte Lösungen Gemeinden vor Hitzewellen und starken Regenfällen schützen können. Wichtig ist auch, dass er die Rolle privater Landbesitzer als altruistische Partner bei der Gestaltung widerstandsfähiger, lebenswerter Umgebungen verdeutlicht.
 

Das Video unten zeigst die Eröffnung des ersten Miniwaldes und Klimaparks im Kreis Euskirchen.

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Der Kreis Euskirchen setzt auf Bodenentsiegelung – und auf die Entsiegelung von Partnerschaften.
Mehr Grün, weniger Grau
Garden
Garden
Garden
Garden
Garden

Der Kreis Euskirchen fördert mit einer „Entsiegelung von Partnerschaften“ die Renaturierung von Kiesgärten und Parkplätzen - ein wichtiger Baustein für die Anpassung an den Klimawandel. Mit einer „Entsiegelung von Partnerschaften“ fördert der Kreis Euskirchen die Umwandlung von Kiesgärten, Parkplätzen oder anderen versiegelten Flächen in naturnahen Räumen. Ziel ist es, die negativen Auswirkungen der Bodenversiegelung wie Hochwassergefahr, Verlust der Artenvielfalt und Entstehung von Wärmeinseln zu reduzieren. Wer mitmacht und eine geeignete Fläche entsiegelt, kann sich zudem über eine erhebliche finanzielle Unterstützung freuen. Denn der Kreis finanziert die komplette Bepflanzung der neuen Naturinsel und beauftragt dafür einen Gartenbaubetrieb.

„Auf diese Weise schaffen wir einen attraktiven Anreiz für die Bürger, die versiegelten Flächen wieder in naturnahen Biotope umzuwandeln“, sagt Achim Blindert, Generalbevollmächtigter des Landrats und zuständiger Abteilungsleiter. „Die Umwandlung von Beton- und Asphaltflächen in naturnahen Grünflächen verbessert den lokalen Wasserhaushalt, schafft Lebensräume für Pflanzen und Tiere und reduziert die städtische Wärmebelastung.“

Miscanthus
Miscantus
Miscantus in the making

Die Anpflanzung von Miscanthus feiert Premiere! Die erste Miscanthus-Fläche wurde im Mai 2025 im Kreis Euskirchen angelegt.

 

Warum fördern wir den Anbau von Miscanthus?

- Schnelles Wachstum (bis zu 5 cm pro Tag) und geringer Bedarf, Düngung ist nicht erforderlich

- Mehrjährige Pflanze, die Humus bildet

- Vielseitige Verwendung (Substratersatz, Papierherstellung, Baumaterialien)

- Hohe Biomasseerträge (bis zu 20 Tonnen Trockenmasse pro Hektar)

- Speichert bis zu 30 Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr

- Erbringt viele Ökosystemleistungen

Wie können sich Einheimische und private Grundbesitzer engagieren?

Flower field in the County of Euskirchen

Image by Jonathan Schulze

Der Kreis Euskirchen wird verschiedene Beteiligungsformate mit den Bürgern und Landwirten aus dem Kreis durchführen, sowie eine Bürgerumfrage, welche gezielt die Wahrnehmung und Akzeptanz von Klimaanpassungsmaßnahmen abfragt. Dazu sind Workshops geplant, und es werden weitere Beteiligungsformate vorbereitet, die sicherstellen sollen, dass ein Höchstmaß an Bürgerbeteiligung bei allen Klimaanpassungsmaßnahmen gewährleistet ist. 

Den Landwirten werden in persönlichen Treffen unsere Klimaanpassungskonzepte vorgestellt, und anschließend mit ihnen abgestimmt. Für unsere Klimaanpassungsmaßnahmen in den besiedelten Gebieten werden wir ebenfalls Workshops und interaktive Gesprächsformate entwickeln. Darüber hinaus sollen alle Beteiligten über unsere sozialen Netzwerke über den aktuellen Stand unserer Klimaanpassungsmaßnahmen informiert werden.  

Lokale Projektpartner